Square foot Gardening: Der Gemüsebeet-Trend für kleine Gärten (2024)

Das ist ein Artikel vom Fokus-Thema:

Dieser Gartentrend steht für Gemüseanbau auf kleinstem Raum: Quadrat-Gärtnern oder Square foot Gardening ist damit genau das Richtige für alle, die gerne experimentieren und auf wenig Fläche viel ernten möchten.

Von Eva Puchtinger

Square foot Gardening: Der Gemüsebeet-Trend für kleine Gärten (2)

© savoieleysse/stock.adobe.com

Die Idee des Quadrat-Gärtnerns ist keineswegs neu – sie stammt aus dem Kalifornien der 1970er Jahre. Dort entstand damals der erste Square foot Garten. Dennoch ist sie zeitgemäßer denn je. Weltweit möchten schließlich immer mehr Menschen in immer kleineren Gärten den Traum vom eigenen Gemüse und frischen Kräutern verwirklichen. Und eine der Hauptstärken von Quadratbeeten ist Vielfalt auf wenig Raum.

Wenig Platz, viel Gemüse: Vorteile des Square foot Gardening

  • Standort: Fast überall, wohin genug Sonne scheint, findet ein Quadratbeet Platz. Auch auf der Terrasse, im Hinterhof, in der Hofeinfahrt, auf dem Balkon oder auf dem Garagendach (Statik berücksichtigen!).
  • Boden: Die typischen Rahmenbeete lassen sich mit bester (Kompost-)Erde füllen. Die Qualität der Gartenerde spielt also eine Nebenrolle. Anders als in einem Hochbeet braucht man jedoch keine großen Mengen Füllmaterial. Im Notfall (Krankheiten, Schädlinge) kann die Erde relativ einfach komplett ausgetauscht werden.
  • Pflege: Weil der Platz optimal ausgenutzt wird, bedecken die Pflanzen die Erde recht schnell. So haben Beikräuter kaum eine Chance, und es verdunstet wenig Wasser.
  • Pflanzenschutz: Die kleinteilige Mischkultur schützt die Pflanzen vor Schädlingen. Außerdem wachsen immer nur wenige Exemplare einer Art gleichzeitig. Das allein lockt schon weniger Schädlinge an. Netze und andere Schutzvorrichtungen sind schnell über die Kästen gespannt und auch wieder entfernt.

Chefredakteurin Eva Puchtinger im Podcast über Square foot Gardening

Im der neuen Folge von "Komm mit in den Garten - Der MDR Garten-Podcast" spricht Eva Puchtinger, Chefredakteurin von über das Gärtnern im Quadrat:

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Gärtnern im Quadrat: Große Ernte im kleinen Garten

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Es ist also kein Wunder, dass Quadratbeete sich – vor allem in den Städten – wachsender Beliebtheit erfreuen. Zumal sie mit ein paar wenigen Handgriffen zu errichten und einfach zu beackern sind. Sie als rein urbanes Phänomen abzutun, würde der Methode allerdings nicht gerecht.

Wer den nötigen Platz hat, kann mit mehreren Beeten einen idealen Kreislauf aus sinnvollen Fruchtfolgen und Mischkulturen abbilden: in Form einer Vielfelderwirtschaft im Hausgartenformat.

In 5 Schritten zum Square foot Beet

  1. Die Maße eines Quadratbeetes können je nach Gartengröße variieren. Bewährt haben sich quadratische Flächen mit einer Seitenlänge von 1,20 m. Aber auch Rechtecke sind denkbar. Wichtig ist lediglich, dass sie sich in Quadrate rastern lassen.
  2. Das Beet wird mit Hilfe von Schnüren, Bambusstäben oder Holzlatten in viele kleine unterteilt. So entstehen einzelne Saat- oder Pflanzabteile. Für die meisten Gemüse und Kräuter genügen Raster in der Größe 30 cm x 30 cm. Tomaten, Zucchini oder Paprika benötigen geräumigere Parzellen. Möchte man viele ausladende Arten anbauen, lohnt es, von vornherein Felder von 40 cm x 40 cm anzulegen. Für einzelne Großpflanzen entfernt man lediglich einzelne Abtrennungen und vervierfacht die Fläche einer Parzelle für die Dauer der Kulturzeit.
  3. Als Beetumrandung eigenen sich gut Holzrahmen von 15–30 cm Höhe. Je höher, desto mehr Wurzelraum haben die Pflanzen. Ebenso denkbarsind Mäuerchen aus Ziegelsteinen Granitrandsteinen oder Weidenflechtzäune.
  4. Für die Pflanzen ist der Boden das Wichtigste. Je besser die Qualität der Erdfüllung, desto besser fällt die Ernte aus. Diese Erdmischung sorgt für besten Wurzelraum im Rahmenbeet: drei Teile lehmige Gartenerde, drei Teile Rindenhumus oder Holzfasern, zwei Teile reifer Kompost, ein Teil Sand.
  5. Im Optimalfall ist das Beet nach Süden ausgerichtet und schattenwerfende Hecken, Zäune oder Mauern liegen nördlich.

Anbauplan: Quadratbeet vs Reihenbeet

Steht der Rahmen, geht es ans Planen, Säen und Pflanzen. Dabei unterscheidet sich ein Quadratbeet vom klassischen Reihenbeet in diesen Punkten:

© michaelcourtney/stock.adobe.com

  • Es wird ziemlich eng gesät oder gepflanzt. Der Grund: Die Pflanzen wachsen in ihrem Karree in bester Erde und Nachbarschaft. Unter diesen Bedingungen können sie Enge aushalten, ohne darunter zu leiden.
  • Statt in Reihen sät und pflanzt man im Verbund (siehe als Beispiel untenstehenden Beetplan). Je nach zu erwartender Endgröße versammeln sich zwischen 1 und 16 Pflanzen in einem Abteil.
  • Mischkultur stellt sich auf dem Quadratbeet von alleine ein. Trotzdem unterstützt es die Pflanzengesundheit, wenn Gärtner darauf achten, dass Pflanzen aus der gleichen Familie nicht nebeneinander wachsen und bestenfalls auch nicht nacheinander. Ein selbstgebasteltes Gemüse-Puzzle hilft bei der Beetplanung: Jede Pflanzenfamilie bekommt eine Farbe zugeordnet, man schneidet für jede geplante Gemüseart eine farbige Kachel aus und beschriftet sie. Die Kacheln arrangiert man so auf einem gezeichneten Beet-Plan, dass so selten wie möglich Kacheln der gleichen Farbe nebeneinander liegen.
  • Zusätzlich gilt es, die jeweilige Kulturdauer zu berücksichtigen und über das Jahr so zu reihen, dass die Abteile möglichst gut ausgelastet sind.
  • Hohe oder kletternde Arten setzt man vom Weg aus gesehen in die hinteren Reihen – etwa Zuckererbsen, Palmkohl oder Gurken. Das erleichtert die Pflege und verhindert, dass die Pflanzen sich gegenseitig beschatten.
  • Während mehrwöchiger Anbaulücken können schnelle Kulturen wie Radieschen oder Pflücksalate die Flächen füllen.
  • Felder mit langsam wachsenden Arten (z.B. Möhren) können sich die Parzelle für eine Weile mit Radieschen teilen, um den Platz optimal zu nutzen.
  • Im frühen Frühling und späten Herbst belegen Portulak, Feldsalat oder Spinat die Karrees.

Der kraut&rüben Tipp:

War man zu geizig mit dem Platz, erntet man einzelne Exemplare vorzeitig. Möhren, Salate, Erbsengrün, Kohl und einige mehr sind auch als Jungpflanzen essbar – je nach Art roh im Salat oder gedünstet.

Square foot Gardening: Der Gemüsebeet-Trend für kleine Gärten (5)

Sommerbeet mit 30-cm-Karos

  • 1 Frühmöhren (16–19 Stk.)
  • 2 Sommerblumen (10–15 Stk.)
  • 3 Schnittlauch (2 Stk.)
  • 4 Kohlrabi (1 Stk.)
  • 5 Frühlingszwiebeln (12–16 Stk.)
  • 6 Eissalat/Batavia (1 Stk.)
  • 7 Buschbohne (1–3 Stk.)
  • 8 Dill (4 Stk.)
  • 9 Petersilie (1 Stk.)
  • 10 Schnittsalat (2 Reihen)
  • 11 Radieschen (3 Reihen)
  • 12 Mangold (1 Stk.)

© Christine Faltermayr

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