TSH steuert die Schilddrüse und lebenswichtige Hormone – Funktion, Werte und Regulierung (2024)

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Von: Natalie Hull-Deichsel

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TSH ist ein Hormon, das die Ausschüttung der Schilddrüsenhormone reguliert. Ist der Wert zu hoch oder zu niedrig, kann dies Erkrankungen mit sich bringen.

TSH steht als Abkürzung für das sogenannte „ Thyroid-stimulating hormone“ oder „Thyreoidea-stimulierende Hormon“. Eine andere Bezeichnung ist Thyrotropin. Es wird in der Hypophyse im zentralen Nervensystem gebildet und erreicht über die Blutlaufbahn die Schilddrüse. Dort reguliert TSH die Ausschüttung der Schilddrüsenhormone und beeinflusst auf diese Weise den Stoffwechsel.

TSH fungiert somit als Bindeglied zwischen dem Gehirn und der Schilddrüse mit deren lebenswichtigen Hormonen. Auf diese Weise ist das TSH-Hormon für viele Funktionen und Stoffwechselprozesse des Körpers wichtig. Das beginnt beim Energiestoffwechsel und reicht von Muskelkontrolle, Knochenbildung und Gehirnentwicklung bis hin zu den Funktionen von Herz-Kreislauf-System und Verdauung. Das Thyreoidea-stimulierende Hormon TSH und der im Bluttest bestimmte TSH-Wert sind wichtige Parameter – denn kommt es zu Abweichungen der Werte, können chronische Erkrankungen wie eine Schilddrüsenunterfunktion oder -überfunktion die Folge sein.

Inhalt

  • Was sagt der TSH-Wert aus?
  • Wo und wann wird TSH gebildet?
  • Was beeinflusst den TSH-Wert?
  • Was bewirkt TSH in der Schilddrüse?
  • Wie hoch darf der TSH-Wert sein?
  • TSH-Wert zu niedrig – Auswirkungen
  • Was passiert, wenn der TSH-Wert zu hoch ist?

Was sagt der TSH-Wert aus?

TSH steuert die Schilddrüse und lebenswichtige Hormone – Funktion, Werte und Regulierung (1)

Der TSH-Wert ist ein wichtiger Blutparameter, über den die Schilddrüsenfunktion untersucht werden kann. Veränderungen des TSH-Werts im Blut weisen auf eine mögliche Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose) oder Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose) hin. Hinter der Bezeichnung TSH-Basal verbirgt sich der TSH-Wert im Blut, welcher über eine einfache Blutabnahme und eine Laboruntersuchung bestimmt wird. Mithilfe einer TSH-Wert-Tabelle kann der gemessene Wert mit dem TSH-Normwert verglichen werden.

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Wo und wann wird TSH gebildet?

TSH beziehungsweise Thyrotropin wird in der Hypophyse, genauer im Hypophysenvorderlappen, im Gehirn gebildet. Ein komplexes Regelwerk an fördernden und hemmenden Faktoren reguliert die Bildung und Ausschüttung von TSH aus der Hirnanhangsdrüse.

Was beeinflusst den TSH-Wert?

Allen voran setzt ein weiteres Hormon, das „Thyrotropin-releasing hormone“ (TRH), TSH aus dem Hypothalamus frei. Zudem fördern der Neurotransmitter Neurotensin und das antidiuretische Hormon (antidiuretisch steht für „gegen eine Harnausscheidung wirkend“) Vasopressin die TSH-Ausschüttung. Die Schilddrüsenhormone Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3) sowie TSH selbst, der Neurotransmitter Dopamin und das Wachstumshormon Somatostatin hemmen TSH.

Neben diesen endogenen (körpereigenen) Faktoren beeinflussen exogene (äußere) Faktoren den TSH-Wert enorm. Dazu gehören vor allem Medikamente. Wirkstoffe wie Dopamin und Dopaminagonisten (Rahmen einer Parkinson-Therapie), Glucocorticoide (Kortison-Therapie), Heparin zur Blutverdünnung und Opioide (Schmerzmittel wie Morphin) senken den TSH-Wert zum Beispiel.

Mehr TSH wird durch die Einnahme von Dopaminantagonisten wie Metoclopramid (gegen Erbrechen), bestimmte Antidepressiva oder Iodid in hohen Dosen ausgeschüttet.

Was bewirkt TSH in der Schilddrüse?

Das Thyreoidea-stimulierende Hormon (TSH) tut genau das, was der Name vermuten lässt – es stimuliert die Bildung und Freisetzung der Schilddrüse beziehungsweise Thyreoidea. Dahinter wiederum verbergen sich bestimmte Schilddrüsenhormone. TSH gelangt über das Blut aus der Hypophyse bis zur Schilddrüse. Dort bindet das Hormon an spezielle Rezeptoren auf der Oberfläche der Schilddrüsenzellen. Es aktiviert eine intrazelluläre Signalkaskade, das heißt, es löst in der Zelle eine Vielzahl von aufeinanderfolgenden Botenstoff-Freisetzungen aus. Diese steigern in direkter Folge die Produktion von Thyroxin (T4).

Wie hoch darf der TSH-Wert sein?

Da der TSH-Wert eng in das Regelwerk zwischen zentralem Nervensystem und Schilddrüse eingebunden ist, kann über ihn die Aktivität der Schilddrüse recht genau bestimmt werden. Der TSH-Wert gilt als sehr empfindlich und zeigt auch kleinste Veränderungen im Gleichgewicht der Regulationsmechanismen deutlich an. Ist der TSH-Wert normal, kann eine Schilddrüsenunterfunktion oder -überfunktion in der Regel ausgeschlossen werden.

Steigen die Thyroxin (T4)- und Trijodthyronin (T3)-Werte stark an, hemmen diese das TSH und der TSH-Wert sinkt deutlich ab. Ein niedriger TSH-Wert ist deshalb ein Hinweis auf eine Hyperthyreose, eine Überfunktion der Schilddrüse.

TSH-Wert zu niedrig – Auswirkungen

Ist der TSH-Wert zu niedrig, sind Symptome der Schilddrüsenüberfunktion zu beobachten. Betroffene sind unruhig und stehen „unter Strom“. Mit einem niedrigen TSH-Wert bemerken Betroffene darüber hinaus eine Abnahme ihres Körpergewichts.

Was passiert, wenn der TSH-Wert zu hoch ist?

Ist der TSH-Basal zu hoch, so weist das auf eine Hypothyreose hin, eine Unterfunktion der Schilddrüse. Das Gehirn schüttet mehr TSH aus, um die Produktion der Schilddrüsenhormone anzukurbeln. Neben Medikamenten können eine Vielzahl von körperlichen Erkrankungen die Unterfunktion verursachen.

Die Symptome eines zu hohen TSH-Werts entsprechen denen einer Schilddrüsenunterfunktion. Ist der TSH-Wert erhöht, steigt außerdem das Gewicht – und zwar auch dann, wenn die Schilddrüsenwerte T3 und T4 noch im Normbereich liegen.

Behandelt wird die Hypothyreose meist durch eine medikamentöse Behandlung mit L-Thyroxin, wodurch das Hormonungleichgewicht im Körper ausgeglichen wird. Sobald die Hormonspiegel von Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3) sich wieder auf normaler Höhe einpendeln, erreicht auch TSH-Basal wieder TSH-Normwerte. (div/nahu)

Quellen:

https://www.endokrinologie.net/krankheiten-schilddruese-unterfunktion.php

https://www.endokrinologie.net/pressemitteilung/schilddruese-tsh-wert-erhoeht.php

https://www.deutsches-schilddruesenzentrum.de/wissenswertes/schilddruesendiagnostik/blutuntersuchungen/

https://www.netdoktor.de/laborwerte/schilddruesenwerte/tsh-wert/

https://flexikon.doccheck.com/de/Thyrotropin

https://www.schilddruesenliga.de/

https://www.gesundheit.gv.at/labor/laborwerte/hormone-tumormarker/tsh.html

https://www.yourhormones.info/hormones/thyroid-stimulating-hormone/

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion nicht beantwortet werden.

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